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15.11.20142014 UVM10

Ein Hufmesser oder eine Hauklinge so zu schärfen, dass diese auch für feinste Arbeiten benutzt werden können, ist keine Kunst oder Wissenschaft. Seit Generationen haben Hufschmiede ihre Werkzeuge selbst hergestellt und geschärft. Dabei hat aber auch jede Generation ihr Know-how weiterentwickelt, denn es gibt nichts, was man nicht noch besser oder einfacher machen könnte!

Deshalb hat die Fachgruppe Hufbeschlag alle Kollegen und Kolleginnen am 15.11.2014 zum praktischen Workshop „Werkzeug schärfen“ nach Birkenfeld zu Fachgruppenausschussmitglied Albrecht Pfeiffer eingeladen. Kollege Pfeiffer hat der Fachgruppe seinen Betrieb und Werkstatt dankenswerterweise für diesen Workshop zur Verfügung gestellt.

 

So freute sich Landesfachgruppenleiter Helmut Ehle, neben den über 30 Hufschmiede/-innen, auch Herrn Wolfer als Referenten und Herrn Hirsch von der Firma KSH begrüßen zu können.

Herr Wolfer, pensionierter Fertigungsleiter der Fa. Dick, startete den Workshop mit einer theoretischen Einführung in das Thema. Die Firma Dick ist allen Hufschmieden/-innen als Hersteller von hochwertigem Hufbeschlagwerkszeug bekannt.

Wolfer beschreibt am Beispiel der Hufmesser, wie die Erfahrungen und Anforderungen der Anwender in die Weiterentwicklung der Produkte einfließen. Beginnend mit der Auswahl der richtigen Materialqualität, der Schneiden- und Griffgeometrie bis zum entscheidenden Härteverfahren der Klinge, beschreibt Wolfer das komplexe Entwicklungsverfahren.
Um ein Hufmesser herzustellen, sind ca. 20 Arbeitsgänge erforderlich. Viele diese Arbeitsgänge, wie das Schleifen, Polieren oder Anbringen der Griffe sind Handarbeit und werden in deutschen Produktionsstandorten durchgeführt.

Steine und Schmutz am Huf sind der Grund für eine schnelle Abnutzung der Schneiden oder auch Schneidenausbrüche. Herr Wolfer beschreibt praxisgerecht die Problematik und Kniffe beim Schärfen der verschiedenen Klingen- und Schneidenformen mit den üblichen Schärfwerkzeugen, wie Diamat-Hufmesserwetzstahl, Schärfstab, Bandschleifer usw.

Die intensiven Diskussionen dazu, über die ideale Werkzeugschärfe, Klingen-beschichtung, Schleifmittel, Anpressdruck oder den jeweils richtigen Schleifwinkel zeigten, dass das Thema Werkzeugschärfen auch heutzutage noch viele Facetten hat.

Nach dem Mittagessen führten die Kollegen Hans Peter Schmid und Albrecht Pfeiffer das Schärfen und Polieren der Werkzeuge mithilfe verschiedener Maschinen und Schleifmittel vor. Anschließend konnte dann jeder Hufschmied/-in selbst Hand anlegen und das Gelernte praktisch am eigenen Werkzeug umsetzen.

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